Ende des letzten Jahres ging die Meldung durch die Presse, dass sich seit 1970 die absoluten Krebszahlen in Deutschland verdoppelt haben. Dies war in einem Bericht des Robert-Koch-Institutes zu lesen.
Die erste denkbare Erklärung ist, dass wir immer älter werden, und Tumore eben bei älteren Menschen häufiger auftreten. Aber auch wenn die altersbedingten Fälle heraus gerechnet werden, sind manche Tumorarten in den letzten Jahren häufiger geworden.

Empfindlichere Diagnosemethoden

Für einige Krebsarten haben sich in den letzten Jahrzehnten die sogenannten Vorsorgeuntersuchungen etabliert. Das hat viele kleine Tumore sichtbar gemacht, die vorher nicht gefunden worden wären. Nicht jeder dieser gefundenen Tumore hätte ein Problem dargestellt, etwa, weil er nicht bösartig war oder weil er zu langsam wuchs, als dass er zu Lebzeiten bedrohlich geworden wäre.

Ungesundes Leben

Unser Lebensstil spielt jedoch auch eine Rolle, denn damit steigt unser Risiko für bestimmte Krebsarten: Durchschnittlich essen wir immer mehr Zucker, fettes Essen, bewegen uns weniger und sind entsprechend häufiger übergewichtig. Übergewicht ist ein Risikofaktor zum Beispiel für Leberkrebs oder Brustkrebs.

Auch das Rauchen ist ungesund: Während die Lungenkrebs-Häufigkeit bei Männern langsam wieder sinkt, weil die Männer seltener rauchen, macht sich bei den Frauen noch das häufigere Rauchen in den Krebszahlen bemerkbar.

Ein weiterer Tumor, der sich durch den heutigen Lebensstil (und vielleicht auch die Umweltbedingungen) erklären lässt, ist das Melanom. Sonnenbäder und häufige Sonnenbrände während der vergangenen Lebensjahre fordern ihren Tribut.

Zahlen und Quellen

Schlussendlich muss man mit den Zahlen der 70er Jahre auch vorsichtig sein. Es ist nicht wirklich ersichtlich, woher sie kommen. In der DDR gab es ein gut geführtes Krebsregister ab 1956. Das Saarland hatte ab den 1970er Jahren ein Register, die anderen Bundesländer jedoch nicht. Die aktuelle Veröffentlichung des Robert-Koch-Institutes hat viele Quellen zusammengetragen, um ein möglichst vollständiges Bild der Krebshäufigkeiten zu bekommen.

Manche Tumorarten wurden seltener

Aber es gab nicht überall mehr Fälle: manche Tumorarten traten seltener auf. Ein Beispiel ist Gebärmutterhalskrebs, bei dem das Screening erfolgreich war. Es werden immer mehr Vorstufen entdeckt und so frühzeitig behandelt, dass der aggressive Tumor vermieden werden konnte.

Ebenso sanken die Zahlen für Darmkrebs aufgrund des Screenings.

Was die Zahlen noch sagen

Für viele Tumorarten hat sich die Prognose deutlich verbessert. Früheres Erkennen, gezieltere Therapien, bessere Überwachung der Verläufe: für manche Patienten sieht es heute besser aus als vor 40 Jahren. Die Überlebensrate bei Brustkrebs hat sich aus diesen Gründen deutlich verlängert.

Die Veröffentlichung „Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016“ befasst sich intensiv mit der Versorgung und den Folgen der Krebserkrankung und der dazugehörigen Behandlung, aber auch mit der Inanspruchnahme von präventiven Maßnahmen.

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